Reisen in Venezuela - INTI Tours
Tafelberge und Traumstrände
Venezuela ist ein unglaublich abwechslungsreiches Reiseland. Etwa 60% des Landes gelten als geschützte Naturregionen und es gibt 43 Nationalparks, womit Venezuela an vorderster Stelle in Nord- und Südamerika steht, was den Naturschutz angeht. Bekannt ist das Land für den höchsten freifallenden Wasserfall der Erde - den sogenannten Angel-Fall - sowie für die beeindruckenden Tafelberge der Gran Sabana mit ihrer endemischen Pflanzenwelt. Hinzu kommt das faszinierende Flusssystem des Orinoco-Deltas, Strände an der Karibikküste mit vorgelagerten traumhaften Inseln, Dschungel mit besten Tierbeobachtungsmöglichkeiten, die Anden mit Schneebergen und hübschen Kleinstädten. Eigentlich ein wunderschönes Reiseland - nur nicht in der aktuellen Zeit!
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Länderinformationen zu VENEZUELA: „Vielfalt und Einzigartigkeit“
Venezuela liegt ganz im Norden Südamerikas. Es grenzt im Westen an Kolumbien, im Süden an Brasilien, im Osten an Guyana und im Norden bildet die Karibik die natürliche Grenze. Das Land hat eine etwa 2.800 Kilometer lange Küste. Von der Gesamtfläche sind etwa 39 % bewaldet, 20 % bestehen aus Wiesen- und Weideland, 4 % machen Felder und Ackerland aus. Venezuela gehört zu den vielfältigsten Reiseregionen der Erde mit seinem Festlandanteil und den vorgelagerten Karibikinseln, der Wüste und dem artenreichen Regenwald, den schneebedeckten Bergen und geheimnisvollen Tropfsteinhöhlen. Sie können Hitze ebenso erleben wie Schnee, modernste Weltmetropolen erkunden oder Dörfer mit Ureinwohnern entdecken. Mit über 60% geschützten Naturgebieten ist Venezuela Vorreiter in ganz Nord- und Südamerika, die Vielfalt dieser Naturschätze in dem gut 912.000 qkm großen Staatsgebiet ist gewaltig. Vielfältige Ökosysteme schaffen eine unglaubliche Artenvielfalt und Biodiversität mit vielen endemischen Arten, Gattungen und Familien von Pflanzen und Tieren. Über den Ursprung des Ländernamens Venezuela gibt es u.a. folgende Variante: Die Seefahrer Amerigo Vespucci und Alonso de Ojeda waren 1499 entlang der nordwestlichen Küste unterwegs und bestaunten bei der Guajira-Halbinsel die Pfahlbauten der indigenen Bevölkerung. Diese erinnerten Vespucci wohl an die Stadt Venezia und infolgedessen wurde die Region Venezuela genannt, was so viel wie Klein-Venedig bedeutet.
Hauptstadt Caracas:
Die Hauptstadt Venezuelas liegt wunderschön im Küstengebirge ganz im Norden des Landes auf knapp 800 bis gut 900 M.ü.M. Das sogenannte Caracas-Tal ist durch den über 2.000 Meter hohen Ávila-Gebirgszug vom etwa zehn Kilometer Luftlinie vom Stadtzentrum entfernten karibischen Meer getrennt. Die Stadt liegt innerhalb der Tropen und weist ein entsprechend feuchtwarmes Klima auf. Gut 2 Millionen Einwohner leben in Venezuelas größter Metropole, mit den Außenbezirken zählt Caracas um die 3 Millionen Menschen. Die Stadt wurde unter den Spaniern 1567 unter dem ursprünglichen Namen Santiago de León de Carácas gegründet. Sie wurde Hauptstadt eines spanischen Generalkapitanats und Sitz des Gouverneurs. Um 1750 blühte die Stadt durch den zunehmenden Kakaoexport auf. Die Stadt wurde wiederholt von Erdbeben getroffen, weshalb sie nicht viele nennenswerte Kolonialbauten mehr aufweist. Ab 1930 bescherte der Ölrausch der Stadt eine Bevölkerungsexplosion und sie ist das Finanz- und Industriezentrum Venezuelas.
Aufgrund der aktuellen Lage gilt Caracas momentan als sehr gefährlich.
Absolut sehenswert:
- Seilbahn auf den Gipfel des Ávila-Gebirges. Der Ávila-Nationalpark grenzt an Caracas und trennt das Meer von der Stadt. Es bietet sich von oben ein fantastischer Blick auf Caracas auf der einen Seite und das karibische Meer auf der anderen Seite.
- Koloniales Flair findet man in Caracas überwiegend nur noch bei verschiedenen Kirchenbauten, z.B.Iglesia San Francisco, Iglesia de Santa Teresa, Iglesia Nuestra Señora de La Candelaria, Iglesia Ortodoxa Rumana de San Constantino y Santa Elena usw.
- Geführte Touren gibt es „auf den Spuren des Freiheitshelden Simon Bolivar“ – Plaza Bolívar mit der Stadtkathedrale, dem Regierungspalast und dem Rathaus – Bolívars Geburtshaus – den Palacio Federal, wo die goldenen Schlüssel zum Mausoleum von Bolívar aufbewahrt werden.
- Caracas besitzt etliche sehenswerte Kunstmuseen, unter anderem das schöne Kunstmuseum Museo de Bellas Artes, das Museum für zeitgenössische Kunst Museo de Arte Contemporaneo, die National Art Gallery, das Museo de la Estampa y del Diseno Carlos Cruz-Diez u.a.
- Kunst in Kombination mit leckerem Essen in ländlich wunderschöner Umgebung erlebt man in der Hacienda La Trinidad Parque Cultural.
- Zu Fuß kann man durch den Botanischen Garten schlendern.
- Ein Ausflug in den Nationalpark El Ávila mit Besuch der kleinen Dörfer San José de Galipán und San Isidro de Galipán per Jeep-Exkursion lohnt.
- Ein Muss ist ein Ausflug in den Henri Pittier Nationalpark. Die landschaftliche Vielfalt ist berauschend: Küstenkordillere mit verwunschenen Wäldern, Sandstrände mit Palmen und blaues Karibikmeer mit Badestränden. Es gibt viele verschiedene Ausflugsorte innerhalb des Nationalparks mit sehr guten Wandermöglichkeiten.
Die Andenregion Venezuelas:
In Venezuela erstrecken sich die Anden von Barquisimeto an der Küste bis San Cristobál an der kolumbianischen Grenze. Die Gipfel der venezolanischen Anden reichen bis knapp 5.000 Meter Höhe. In den fruchtbaren Tälern zwischen den Bergen lebt der Großteil der Bevölkerung. Industrie und Landwirtschaft sind hier konzentriert. Die zerklüfteten Gebirgszüge der Anden an der kolumbianischen Grenze sind hingegen die am wenigsten besiedelte Region. Die bedeutendsten Gipfel sind der Pico Bolívar (4.978 M.ü.M.) und der Pico Humboldt (4.942 M.ü.M.). Das Landschaftsbild der unteren Andenhänge ist vom tropischen Landbau und feuchten Nebelwäldern geprägt. Ab 3.000 Metern Höhe beginnt der Páramo, die waldfreie Hochgebirgsformation der Anden. Typisch für den Páramo sind die Frailejones, die Nationalblume der Anden. In ihrer Hauptblütezeit von November bis Dezember verzaubern sie den Páramo mit ihrer leuchtend gelben Blüte. Knapp 400 Moränenseen, in denen hauptsächlich Forellen gezüchtet werden, sind in die Nordwesthänge der venezolanischen Anden gebettet und laden zu Wanderungen ein.
Absolut sehenswert:
- Die Andenmetropole Mérida wird oft als das „Dach Venezuelas“ sowie die „Stadt des immerwährenden Frühlings“ bezeichnet. Das kleine Hochland- und Studentenstädtchen liegt auf 1.630 Metern Höhe und hat eine schöne Kolonialarchitektur. Die sogenannte Meridabahn führt als Seilbahn vom Stadtrand Méridas auf den Pico Espejo in 4.765 M.ü.M. in unmittelbarer Nähe zum höchsten Berg Venezuelas, dem Pico Bolívar. Die Aussicht von der Bahnstation und deren Umgebung auf die umliegenden Schneegipfel ist einmalig. Von Mérida aus können vielfältige Ausflüge und Outdoor-Aktivitäten ins umliegende Andengebirge unternommen werden, z.B. Wandern, Bergsteigen, Paraglading, Rafting, Canyoning und Mountainbiking.
- Der Nationalpark Sierra Nevada de Mérida schützt ein atemberaubendes Bergmassiv mit wunderschönen Lagunen und reicher, vielseitiger Vegetation. Bergsteiger können die beiden Schneeriesen Pico Humboldt und Pico Bolívar besteigen, und Wanderer kommen ausgiebig auf ihre Kosten.
- Der gebirgige Sierra de la Culata Nationalpark lockt Besucher durch seine etwa 200 Lagunen, moosbedeckten Nebelwald in den niederen Lagen sowie eine karge, majestätisch anmutende Bergwelt an. Beim Wandern entdeckt man eine reiche Flora, vor allem faszinieren die anmutigen, hochwachsenden, sogenannten Frailejones mit ihren schönen gelben Blüten. Neben Hochlandtrekking in die Gletscherwelt bis zum Pico Espejo sind auch einfachere Spaziergänge durch die Täler möglich.
Venezuelas Nordwesten:
Paraguaná ist die größte Halbinsel Venezuelas und wird mit dem Festland durch einen ca. fünf Kilometer schmalen Landstreifen verbunden, dem sogenannten Istmo de los Médanos. Hier breitet sich bei Temperaturen von 28 Grad Celsius im Jahresdurchschnitt enorme Hitze sowie karge Wüstenvegetation mit Kakteen und Dornensträuchern aus. Nur im Norden der Halbinsel können sich üppigere Vegetationsarten entwickeln. Diese Region sowie ein Teil der Küste Coros wurden 1974 zum Nationalpark Los Médanos de Coro erklärt und ein Besuch ist vor allem wegen der bizarren Schönheit der hohen, rostroten Wanderdünen lohnenswert. Das Dünengebiet breitet sich nur über ca. fünf bis zehn Kilometer aus. Die Sanddünen verändern während ihren Wanderungen ständig ihre Form, da immer ein beständiger trockener Wind weht. Diese außergewöhnliche Landschaft Venezuelas ist der afrikanischen Wüste nicht unähnlich und bei Wanderungen kann man leicht den Eindruck gewinnen, sich in einer weitläufigen Wüstenregion zu befinden. Der Maracaibo-See befindet sich am Nordende der Andenkordillere, der mit seinen 13.820 qkm als größter See Lateinamerikas gilt und eine Verbindung zum offenen Meer hat. In diesen See münden der Escalante-, der Santa-Ana- sowie der Catatumbo-Fluss. Letzter ist Namensgeber für das weltweit einzigartige Lichtphänomen "Wetterleuchten des Catatumbo" am Maracaibo-See. Unter dem Ostufer des Maracaibo-Sees lagern die reichsten Erdölvorräte Venezuelas.
Absolut sehenswert:
- Der Nationalpark Los Médanos de Coro, was übersetzt „Die Sanddünen von Coro“ heißt, umfasst lediglich eine Fläche von etwa 90.000 Hektar und ist damit Venezuelas kleinster Nationalpark. Dennoch gehören die Dünen nach Sandvorkommen gemessen zum obersten Fünftel aller Wüsten der Welt. Auch sollen sie mit ihren maximalen Höhen von 25-40 Metern zu den höchsten gehören. Ein Spaziergang im Morgen- oder Abendlicht durch die Dünenlandschaft ist spektakulär.
- Die schmucke Stadt Coro liegt gleich südlich des Nationalparks Los Médanos de Coro und besticht vor allem durch ihre sehenswerte Altstadt, die zum UNESCO Weltkulturerbe zählt.
- Der Ciénagas de Juan Manuel Nationalpark ist eine Moorlandschaft aus überschwemmten und tropischen Wäldern. Die Hauptattraktion der „Sümpfe von Catatumbo“ ist ein einzigartiges Wetterphänomen: vor allem während der Regenzeit ist das spektakuläre Wetterleuchten auf der Seeoberfläche zu sehen – am besten, wenn man in einer Pfahlbauten-Unterkunft direkt am See übernachtet. Das Dorf Puerto Concha ist Ausgangspunkt für Bootsafaris durch die Urwald- und Kanallandschaften mit besten Tierbeobachtungsmöglichkeiten. Im Nationalpark leben ungefähr 20.000 verschiedene Vogelarten, Flussdelfine, Tapire, Rote Brüllaffen, Tukane, Papageien, Tiger und Pumas.
Venezuelas Nordosten:
Im Nordosten Venezuelas breitet sich an den Ausläufern der Küstenkordillere eine Traumlandschaft mit Buchten und Stränden aus, die in Palmenhaine und die üppige Vegetation der dunkelgrünen Sierra eingebettet sind. Fischerdörfer reihen sich aneinander, verschlafene Kolonialstädte haben die Jahrhunderte überlebt, und im Nationalpark Mochima wartet die Natur auf ihre Entdecker. Von Caracas aus ist die Region gut zu erreichen, so dass die Einheimischen dieses Karibikparadies gerne an den Wochenenden und in den Ferienmonaten nutzen. Entsprechend wurde die Infrastruktur gut ausgebaut. Ruhiger geht es in der flachen Küstenzone der Halbinseln Araya und Paria mit Sicht bisTrinidad und Tobago zu. Karibik pur!
Absolut sehenswert:
- Die Strände der Paria Halbinsel zählen zu den schönsten des Landes. Wundervolle Palmenstrände und kristallfarbenes Wasser findet man an der Playa Curumiche, der Playa Pui Puy, der Hermosa Playa Rosada, der Playa de Uva und Playa Medina. Von Playa Medina aus kann man Wanderungen zum Cerro de la Cerbatana unternehmen oder eine Bootstour zu weiter östlich liegenden Stränden unternehmen. Die unweit östlich liegende, die noch unberührter ist, erreicht man ebenfalls mit dem Auto auf dem gleichen Weg wie zur Playa Medina. Weiter östlich liegen die Playa de Plata sowie noch abgelegener die völlig abgeschiedene Playa de Sipara und Playa Los Cocos. Wanderungen auf die Berge El Humo und Patao können unternommen werden.
- Im Nordosten erstreckt sich der Mochima Nationalpark zwischen den Küstenstädten Puerto La Cruz und Cumaná über viele Inseln und Inselchen ins Meer hinaus. 1973 wurde der Nationalpark gegründet und umfasst zwei venezolanische Bundesstaaten. Im westlich gelegenen Anzoáequi schützt er vor allem die Vielfalt unter Wasser, während er im östlichen Bundesstaat Sucre auch die Flora und Fauna der Küstenregionen miteinschließt. In der Morgen- oder Abenddämmerung tummeln sich sogar Delfine und Wale in der Mochima-Bucht. Berühmt für seine dicht besiedelten Korallenriffe finden im zweitältesten Meeresschutzgebiet des Landes vor allem Taucher und Schnorchler ein Ferienziel erster Klasse. Die entfernteste Insel ist die Isla de las Aves in etwa 500 Kilometern Entfernung zum Festland. Die bekanntesten touristischen Inseln sind Los Roques und die Isla de Margarita. Es gibt Bootstouren auf unbewohnte Inseln und Wandermöglichkeiten in den mit Regenwald bewachsenen Bergen der Turimiquire-Kette.
- Der Laguna de la Restinga Nationalpark ist ein Mangrovengebiet auf der Isla de Margarita. Er liegt nördlich der schmalen Landzunge, die die Hauptinsel mit der Halbinsel Macanao verbindet. Mit einem Boot zieht man durch die eigentümliche Wildnis an bunten Mangrovenwäldern, Lagunen, Kanälen, Pelikanen und Kormoranen vorbei. Im östlichen Teil der Karibikinsel liegt der Cerro El Copey Nationalpark. Der Cerro El Copey ist mit 957 Metern die höchste Erhebung der Insel und man kann gut hinaufwandern.
- Als schönste Strände Venezuelas gelten die Playa Medina, Strände im Nationalpark Morrocoy und Los Roques.
- Der Parque Nacional El Guácharo liegt rund 140 km südöstlich der Küste. Die Tropfsteinhöhle der Fettschwalme wurde bereits von Alexander von Humboldt entdeckt. Der Talg der Vögel wurde einst von den heimischen Völkern als Lampenöl verwendet. Schon die Fahrt macht Spaß, kommt man doch durch eine attraktive, subtropische Pflanzenwelt. Der faszinierende Besuch der Höhlenwelt ist ein besonderes Erlebnis.
Venezuelas Osten:
Ganz im Osten Venezuelas liegt zwischen dem südlichen Ausläufer des Bundesstaates Monagas, dem Bergmassiv von Guayanés und dem Atlantik die Delta-Region. Der Orinoco ist der viertgrößte Fluss der Welt und der zweitgrößte Südamerikas. Das Einzugsgebiet umfasst etwa eine Million Quadratkilometer und liegt nur wenig nördlich des Äquators. Es ist teilweise von den Anden und der Sierra Nevada del Cocuy begrenzt und von tropischem Regenwald und Feuchtsavannen bedeckt. Es liegt zu etwa zwei Dritteln auf venezolanischem Staatsgebiet und zu etwa einem Drittel in Kolumbien. Der Orinoco-Delta Nationalpark ist ein riesiges, verzweigtes Labyrinth von Wasserstraßen, die sich durch tropischen Dschungel am östlichen Küstenende Venezuelas schlängeln und wo sich unzählige Flussarme in den Atlantik ergießen. Dazwischen liegen zahlreiche große und unzählige kleine Inseln, wo sich eine sehr artenreiche Tierwelt entwickelt hat. 1800 unternahmen der deutsche Forscher Alexander von Humboldt und der französische Botaniker Aimé Bonpland eine Expedition von der Mündung des Río Apure bis ins obere Orinoco-Tal. Sie sammelten wichtige Daten über die Flora und Fauna des Flussgebiets. Die Quelle des Orinoco wurde erst im November 1951 von venezolanischen und französischen Forschern festgestellt. Unberührte tropische Flora und Fauna lassen sich im atemberaubenden Orinoco-Delta auf verschlungenen Dschungel-Pfaden entdecken, begleitet von Papageien, Affen, Schmetterlingen, Süßwasser-Delfinen und Kaimanen.
Absolut sehenswert:
- Mehrtagestouren starten meist in der kleinen indigenen Siedung Boca de Uracao am südlichsten Teil des Schwemmlandes oder in Tucupita (mit Flughafen), beide Orte sind gut über die Straße erreichbar.
- Die beste Art das Orinoco-Delta zu erkunden, ist direkt auf dem Fluss. Eine Bootsfahrt auf dem Orinoco lässt die spektakulären Facetten dieses herrlichen Flussdeltas am besten erleben und führt von den gewaltigen Gipfeln der Anden bis in die tropischen Niederungen am breitgefächerten Mündungsdelta. Mit großen und kleinen Booten vom motorbetriebenen Ausflugsboot bis zum rustikalen Einbaum kann man in die üppig grüne Welt aus tropischen Sinneseindrücken eintauchen. Farbenprächtige Papageien und Schmetterlinge, Brüllaffen, Kaimane und mit etwas Glück auch Süßwasser-Delfine begleiten die Exkursionen.
- Ein Aufenthalt in einer Lodge im Orinoco-Delta ist ein authentisches Erlebnis. Von den Lodges werden dann entsprechende Ausflüge in die Umgegend unternommen.
Zentralgebiet Venezuelas:
Im Zentralland Venezuelas breiten sich weite Grasebenen, die sogenannten Llanos aus. Sie nehmen fast ein Drittel der Landesfläche ein und ziehen sich bis Kolumbien und Brasilien. Es gibt niedere und höhere Llanos, deren Höhenlage zwischen 50 und 500 M.ü.M. liegt. In den Niederen Llanos werden die Flüsse während der Regenzeit überschwemmt, sie alle fließen Richtung Orinoko-Delta. Das Gebiet lebt vom ständigen Wechsel aus Trockenheit und Überschwemmungen, was die Natur so abwechslungsreich macht. Die Llanos durchlaufen als Streifen das gesamte Zentrum Venezuelas, der Tierreichtum ist überwältigend.
Absolut sehenswert:
- Ein Muss sind Bootsfahrten auf den Flussläufen, wo man mit etwas Glück Süßwasserdelfine, Wasserschweine, Kaimane, Anakondas, Schildkröten und Fischotter und etliche Vogelarten beobachten kann.
- Man kann auf riesigen Viehfarmen – einige so groß wie europäische Provinzen – sozusagen "Ferien auf dem Bauernhof" erleben und von dort aus Touren in die Umgebung unternehmen. Der Tierreichtum ist immens, Naturliebhaber und Ornithologen kommen gabz auf ihre Kosten.
Venezuelas Süden:
45 % der Gesamtfläche Venezuelas nimmt die Guayana-Region im Süden des Landes ein. Mit seinen Ebenen und Plateaus beherbergt sie eine der ältesten geologischen Formationen der Erde. In der Sprache der Berg-Pemon werden diese Tepui genannt. Inmitten dieser fantastischen Bergformationen befindet sich mit 979 Metern Höhe der höchste freifallende Wasserfall der Welt, der Salto Ángel. Zu den berühmtesten und höchsten Tepuis zählen der Mount Roraima (2.800 M.ü.M.), der bei Bergsteigern aufgrund seiner relativ leichten Besteigung beliebt ist, sein Zwillings-Tepui Kukenan (2.600 M.ü.M.), dessen Steilwand von den Kukenan-Fällen durchbrochen wird, der Auyan-Tepui (2.400 M.ü.M.), von dem aus der spektakuläre Angel Fall in die Tiefe stürzt und der Chimata (2.700 M.ü.M.). Durch die hohe landschaftliche Diversität und die verschiedenen Höhen ist der Canaima Nationalpark von einer Vielzahl exotischer Tiere bevölkert. Im dichten Unterholz des Dschungels, der über 300 endemische Pflanzenarten beherbergt, verbergen sich Pumas, Jaguare, Ameisenbären, Zweizehenfaultiere, Affen, Kolibris, Tukane, Papageien, Iguanas, Große Gürteltiere, Riesenotter und viele mehr. Erreichbar ist die Region gut per Flugzeug oder aber per Jeep und von Canaima aus dann per Boot und zu Fuß.
Absolut sehenswert:
- An der Grenze zu Guyana und Brasilien liegt der Canaima Nationalpark, seit 1994 Weltnaturerbe der UNESCO. Wie stumme Zeugen der Vergangenheit erheben sich majestätisch viele Tafelberge mit ihren schroffen Sandsteinwänden aus der Savanne der Gran Sabana und beherbergen eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. Die Gegend um die uralten Tepui-Tafelberge mit Wasserfällen und Lagunen kann man sehr gut per Boot erkunden. Dazu kann man Besuche bei indigenen Pemón-Gemeinschaften, Wanderungen durch den Dschungel und Trekkingtouren zu den und auf die Tafelberge als einzigartige Höhepunkte des Canaima-Nationalparks erleben.
- Ein Muss dieser Region ist der 979 Meter hohe Angel Fall, der über die Kante des Auyan-Tepui in die Tiefe stürzt und einen unvergesslichen Anblick bietet. Ein Tafelberg ohne Wasserfall, und dennoch einer der spektakulärsten der Welt ist der Mount Roraima.
- Die Lagune von Canaima ist ein wahrlich märchenhafter Ort. In die Lagune ergießen sich die beiden mächtigen Wasserfälle Sapo und Sapito.
Daten und Fakten Venezuela:
Landesfläche: 912.050 qkm
Einwohnerzahl: um die 30 Mio. – davon sind 51,6 % Mestizen, 43,6 % europäischer, 3,6 % schwarzafrikanischer und 2,8 % indianischer Abstammung; durch die in jüngster Zeit und bis heute andauernden riesigen Flüchtlingsströme in die benachbarten Staaten und die aktuell chaotischen Zustände innerhalb des Landes ist es derzeit unmöglich, hier wirklich reelle Angaben zu machen.
Hauptstadt: Caracas mit knapp 2 Millionen Einwohnern, im Ballungsraum leben rund 3 Millionen Menschen (Angaben derzeit ungenau – siehe Einwohnerzahl).
Höchster Berg: mit 4.978 M.ü.M. der Pico Bolívar unweit der Stadt Mérida
Regierungsform: Präsidiale Bundesrepublik
Geschichte: Vor Christoph Kolumbus Ankunft und erstem Landgang 1498 lebten indigene Gruppen als nomadisierende Jäger und Sammler sowie Fischer und Bauern im heutigen Venezuela. 1499 folgte eine Expedition von Alonso de Ojeda und Amerigo Vespucci, die dem Land wegen der häufigen Verwendung von Pfahlbauten angeblich den Namen Venezuela – „Klein-Venedig“ gegeben haben sollen. Der Anbau von Kakao, Zucker, Tabak, Kaffee und Baumwolle führte dazu, dass von der spanischen Krone eine große Anzahl an Sklaven für die Feldarbeit nach Venezuela gebracht wurde. Nach jahrelangen Versuchen gelang es Simón Bolívar 1811 endgültig, die Unabhängigkeit Venezuelas auszurufen. Zuerst war das Land Teil der von Bolívar 1819 geschaffenen Republik Großkolumbien. Wenige Tage nach seinem Tod 1830 fiel Venezuela aus dieser Verbindung ab und erklärte sich für selbstständig. 1864 wurde Venezuela in eine Bundesrepublik umgewandelt. Es folgten eine Reihe Bürgerkriege, Revolutionen, Diktaturen, die die politische Entwicklung des Landes beeinflussten. 1958 wurde Venezuela eine Demokratie. Zwischen 1974-79 stiegen die Einkünfte des Landes aus dem Erdölexport so rapide, dass das Land eines der wohlhabendsten Länder Südamerikas war. Von 1998 bis 2013 kam das Land unter der linken Regierung Chávez immer mehr in die Schlagzeilen, Putschversuche, Sabotageakte und Streiks hielten das Land in Atem. Nach Chavez Tod 2013 übernahm Vizepräsident Nicolás Maduro das Amt. Protestwellen, Gewalt und Versorgungsknappheit prägen seitdem das Land, riesige Flüchtlingsströme in die Nachbarländer sowie Drittstaaten verlassen bis heute Venezuela.
Wirtschaft: Venezuela war immer ein Rohstofflieferant und damit abhängig von den aktuellen Weltmarktpreisen. Venezuela verfügt über die größten nachgewiesenen Erdölreserven der Welt, was dem Land bei hohen Erdölpreisen einen immensen Reichtum bescherte. Doch innerhalb der ersten zehn Jahre des 21. Jahrhunderts kollabierte der weltweite Ölpreis. Die venezolanische Wirtschaft, die fast vollständig vom Erdölexport abhängig ist, befindet sich u. a. deswegen in einer schweren Krise, geprägt von Hyperinflation, Versorgungsengpässen und Hungersnöten mit einer Armutsquote, welche seit 2014 über 50 Prozent stieg, im Jahr 2016 rund 80 Prozent und bis Ende 2018 wohl 90 Prozent erreicht hatte. Im Januar 2016 rief die Regierung Maduro den Wirtschaftsnotstand aus. Wichtigste Finanzierungsquelle des Landes waren ab Sommer 2018 nicht mehr die Erdölexporte, sondern die Rücküberweisungen der ins Ausland geflüchteten Venezolaner an ihre Familien.
Währung: Bolívar soberano
Sprache: Spanisch
Feste: Generell werden alle christlichen Feste intensiv gefeiert.
Im Februar/März Karneval mit Umzügen etc. – als Hochburgen gelten El Callao südlich von Puerto Ordaz, Carúpano im Bundesstaat Sucre, die Regionen des Barlovento sowie die Insel Margarita;
Karwoche – „Semana Santa“ mit feierlichen Prozessionen im ganzen Land; Fronleichnam wird im Ort San Francisco de Yare mit Teufelstänzen gefeiert;
in kleinen Küstenortschaften und im Barlovento veranstalten am Vorabend des 24. Juni Nachfahren der Sklaven Trommeltänze, die Hoffnung auf ein Leben in Freiheit und eine Symbiose mit den afrikanischen Göttern ausdrücken sollen;
in Chichiriviche feiert das Dorf zu Ehren des Schutzpatrons des Meeres am 8. September ein Fest, an dem die Fischer mit ihren Familien und einer Heiligenfigur zur Grotte hinausfahren und sie anschließend in die Kirche bringen;
eine Art Erntedankfest, am 23./24. September in Maparorí – die Maisbauern treffen sich in der Stadt, um die Geister durch Tänze und Musik zu beschwören und ihnen für ihre Ernte zu danken.;
Weihnachten wird mit Krippen, Weihnachtsmännern und kleineren Geschenken für die Kinder gefeiert;
am 29. Dezember ist „Día de los Inocentes“ – „Tag der unschuldigen Kinder“, wo sich die Kinder gegenseitig mit Kleinigkeiten beschenken;
Silvester wird als Familienfest gefeiert;
am 27. Dezember und am 1. Januar verehren die Schwarzen am Südende des Maracaibo-Sees ihren Heiligen San Benito;
Reisen in Venezuela:
Einreisebedingung: Alle Reisedokumente müssen bei Einreise noch sechs Monate gültig sein. Deutsch-venezolanische Doppelstaater müssen mit einem venezolanischen Pass ein- und ausreisen. Deutsche Staatsangehörige benötigen für die Einreise kein Visum, sofern sie nicht per Segelschiff erfolgt. Bei Einreise wird jedem Touristen eine Touristenkarte im Flugzeug ausgehändigt, die zu einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen berechtigt. Falls Ihnen bei der Einreise auch ein Doppel der Touristenkarte ausgehändigt wurde, sollten Sie dieses gut aufbewahren – für den eher seltenen Fall, dass Sie bei der Ausreise oder bei anderen Kontrollen danach gefragt werden. In Venezuela müssen sich auch Ausländer jederzeit ausweisen und ihren legalen Aufenthaltsstatus nachweisen können. Im Fall eines illegalen Aufenthalts droht die Abschiebung nach z.T. längerer Abschiebehaft.
Impfungen: Für die direkte Einreise aus Deutschland sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben, eine Gelbfieberimpfung wird jedoch dringend bei Reisen in nahezu alle Landesteile außer zentraler Abschnitte der Nordküste empfohlen. Bei Einreise aus Brasilien oder Aufenthalt von mehr als 12 Stunden im Transit in Brasilien müssen alle Personen ab einem Alter von 1 Jahr eine Gelbfieberimpfung nachweisen. Achten Sie darauf, dass sich bei Ihnen die Standardimpfungen gemäß Impfkalender des Robert-Koch-Instituts auf dem aktuellen Stand befinden. Als Reiseimpfungen werden Impfungen gegen Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalt oder besonderer Exposition auch gegen Hepatitis B, Typhus und Tollwut empfohlen.
Klima/Reisezeit: Venezuela ist ein tropisches Land und kann grundsätzlich das ganz Jahr über besucht werden. Die Temperaturen sind durchweg warm. Es liegt knapp über dem Äquator und die Temperaturen bleiben das ganze Jahr über konstant. Die Jahreszeiten werden eher von der Luftfeuchtigkeit bestimmt. Das Land kann in die verschiedenen Höhenlagen und die entsprechenden Klimazonen unterteilt werden. Die Trockenzeit um Caracas dauert von Dezember bis April, die kühlsten Monate dort sind Januar und Februar. Die Trockenzeit in der südöstlichen Region dauert von November bis Mai. In den Anden ist die Trockenzeit von Oktober bis Mai. Allerdings ist das Wetter in den Bergen unberechenbar und der Regen kann jederzeit und an einem einzigen Tag stark variieren. Die karibische Küste sowie die Inseln sind im Allgemeinen das ganze Jahr über trocken, obwohl man dort jederzeit Stürme erleben kann. In der Umgebung von Caracas können die Tageshöchsttemperaturen bis zu 32 Grad Celsius erreichen. Die Niederschläge sind im Juli am höchsten. In Höhenlagen können die Temperaturen bis auf 12 Grad Celsius abfallen, wobei in Merída etwa 27 Grad Celsius gemessen werden. Die nächtlichen Temperaturen in den Anden können in den kühlsten Monaten im Januar und Februar auf bis zu 10 Grad Celsius sinken. In anderen Landesgegenden liegt die niedrigste Temperatur nachts bei 20 Grad Celsius. Die Karibikküste ist das ganze Jahr über trocken und gut zu bereisen, aber man sollte auf ungewöhnliche Sturmwarnungen achten. Generell ist natürlich die Trockenzeit die beste Zeit für einen Besuch in Venezuela, also von September bis etwa Ende April.
Ortszeit: Die Zeitverschiebung beträgt nach Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) minus 5 Stunden, während der europäischen Sommerzeit beträgt der Zeitunterschied minus 6 Stunden (MESZ).
Adressen:
Botschaft der Republik Venezuela
Schillstr. 10
10785 Berlin
Tel: +49 (0) 30 8322400
embavenez.berlin@botschaft-venezuela.de
http://botschaft-venezuela.de